Der Ententeich zugewuchert
Schauplätze

Der Ententeich

Der Ententeich in Marburg-Marbach.
Der Teich der Marbach birgt so manches Geheimnis. Foto: Daniel Grosse

Dammhöhe: 210 Zentimeter

Rückhaltevolumen: 4.360 Kubikmeter

Den Marbacher Ententeich, das Biotop am unteren Ende des Höhenwegs gelegen, nennen manche ja auch Regenrückhaltebecken. Offiziell. Und auch ganz offiziell hatten Arbeiter den Teich und das Gelände drumherum im November 2018 ausgebaggert und damit saniert.

Wochenlang gruben sich Maschinen dort durch Erde, Wasser, Schilf und Steine. Aus dem Rathaus hieß es damals, „an dem Regenrückhaltebecken hat die Stadt Marburg den Bewuchs (Rohrkolben) im Dauerstaubereich des Beckens entfernt“. Bis dahin wurden rund 60 Prozent der Fläche im Dauerstau geräumt.

Teich als Vorzeigeobjekt

Und warum waren die Arbeiten nötig? Ist dadurch die Funktion des Beckens zusätzlich verbessert? Soll sich die verbliebene Schlammwüste von selbst wieder regenerieren oder sind dort zusätzliche („Verschönerungs“-)Arbeiten geplant?

Den Ententeich, also das Regenrückhaltebecken, hatte das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz zuvor als Vorzeigeobjekt ausgewählt. In der Broschüre „Hessische Städte – natürlich vielfältig!“ stehen wahrlich interessante Dinge zum Hintergrund des Marbacher Ententeichs „Auf der Eich“ – das ist offiziell sein Name. Schon wieder etwas Offizielles. Und wer in dem Kapitel „Gewässerunterhaltung“ auf Seite 42 und 43 liest, findet sämtliche Informationen zu dem Gewässer, in dem sogar manch abgetrennter Kopf landet. Auch ist er Tummelplatz für Verliebte, wie zum Beispiel Birger und Betty. Wie oft sitzen sie dort auf der Bank, schauen ins Wasser oder dösen in der Abendsonne.

Aufgewühlte Sedimente

Weg von der Romantik, hin zur scheinbar geschundenen Natur. Denn keine Bange: Der Teich bleibt nach solch einem martialischen Eindringen in Mutter Natur am Leben. Die durch die Pflegearbeiten aufgewühlten Sedimente setzen sich wieder ab. Das dauert einfach nur umso länger, je feiner die Sedimente sind. So lautet zumindest die offizielle Ansage.