Zeitungsmann

Er ist schon eine traurige Gestalt. Da zieht er täglich in aller Herrgottsfrühe mit seinem Handkarren durch die Marbach, steckt kiloweise Neues aus Marburg, Marbach und der Welt in Zeitungsrohre und Briefkästen – ein Erbe seines Vaters, der Zeit seines Lebens das gleiche getan hatte. Bis zu seinem Tod. Sein Sohn, der Zeitungsmann, hat zwar diese Arbeit, lebt ansonsten aber sehr isoliert. Soziale Anbindung oder Selbstvertrauen sind für ihn Fremdworte. Seine Auffälligkeit liegt gleichsam in seiner Unauffälligkeit begründet. Bloß nicht auffallen, nicht anecken. Das macht ihn jedoch umso sichtbarer.

Gartenmann als Freund

Dabei wäre der Zeitungsmann gerne auch stärker. Physisch und psychisch. Warum kann nicht auch er mal auf der Gewinnerseite stehen?, fragt sich der Zeitungsmann häufig. Wenigstens mit dem Gartenmann hat er diese ganz spezielle Verbindung, die nur sie beide kennen.